Corally RDX PHI


Dies soll ein kleiner Bericht über den Corally RDX PHI sein. Ich hoffe das er einige Informationen für den potentiellen Käufer bringt. Zum vergrößern die Bilder anklicken.


In der Box

Der Baukasten kommt in einem relativ kleinen Karton, der jedoch wie ich finde ein sehr gelungenes Design aufweißt.

Der Aufbau geht recht gut von der Hand. Die Teile sind allesamt sehr passgenau und müssen nicht nachbearbeitet werden. Das Chassis und die restlichen Teile aus Carbon müssen allerdings wie üblich verschliffen werden und sollten dannach an den Kanten mit Sekundenkleber versiegelt werden.

Die Bedienungsanleitung ist leider nicht gerade ein Glanzstück! Die Bilder sind nicht immer eindeutig und Text gibt es so gut wie keinen. Auch ist kein Baukasten Setup vorhanden. Lediglich die Längen der Spurstangen etc. sind vermerkt, sind jedoch weit von realistischen Werten entfernt. So war ich darauf angewiesen ein eigenes Setup zu entwerfen. Am Ende des Berichts wird es eine Download Version meines Setups geben.

Sind alle Abschnitte des Baus abgeschlossen hält man ein sehr steifes und vorallem tiefes Chassis in den Händen.

Der erste Eindruck verspricht ein sehr direktes Fahrbild. Dazu trägt auch der serienmäßige Freilauf bei.

Besonderheiten gibt es auch ein paar. Da wären zum einen Die sog. Coupler Clamps, in denen die unteren Querlenker befestigt sind. Mit ihnen lassen sich zum Beispiel verschiedene Rollcenter positionen oder auch Anti-Dive in kurzer Zeit durch einfaches drehen realisieren.

In der aktuellen Version sind die Halter in den Klammern zusätzlich von hinten verschraubt. Als sie unverschraubt waren konnte es sein, daß sie bei einem Einschlag aus der Klammer rutschten. Ein weiterer Vorteil ist es, daß man die Halter mit scheibchen unterlegen kann und so die Spur schnell verändern kann.

Auch die Mittelwelle ist anders konstruiert. Hier dreht sich nicht die Komplette Welle sondern das Hauptzahnrad sowie die Riemenräder sind Kugelgelagert auf einer festen Welle montiert, was die rotierende Masse verringert.

Ein nettes Detail sind die vielen serienmäßigen Aluteile wie z.B. auch die hinteren Radträger.

Weniger schön sind hier die E-Clipse an den Querlenkern. Zusätzlich sind die Stifte allerdings noch von unten mit Madenschrauben gesichert, was den Verlust eines Clips nicht so tragisch macht.

Dann wären wir auch schon beim Differential. Eines der wirklich sehr anderen Bauteilen des PHI. Aufgebaut ist es in etwa wie ein 1:12er Diff. Beim Bauen und zerlegen ist diese Bauweise zwar etwas gewöhnungsbedürftig, geht aber nach ein paar mal genauso schnell wie bei jedem anderen Differential. Das einstellen geht mit einem etwas schmaler geschliffenen 9mm Maulschlüssel sehr schnell und präzise. Der Schlüssel wird einfach auf auf die Mutter geschoben und das gegenüberliegende Rad wird gedreht.

Diese Konstruktion bringt allerdings auch das eine oder andere Problem mit sich. Da wäre zum einen, daß sich die Mutter gerne lockert und das Diff durchrutscht. Corally kennt das Problem und liefert nur noch Diffs und Muttern mit Feingewinde aus. Leider hat das noch nicht die volle Abhilfe geschafft. Hier hilft aber etwas Schraubensicherungslack auf der Mutter vor dem Zusammenschrauben. Das hat bei mir sehr gut funktioniert und das Diff löst sich so gut wie nicht mehr.

Ein anderes Problem des Diff ist, daß das Drucklager sowie die Diffkugeln und Scheiben völlich ungeschützt vor Dreck sind. Hier ist äußerste Vorsicht angebracht. Beim Ausblasen kommt so schnell der angesammelte Schmutz in das Diff. Es gibt allerdings eine gute Möglichkeit zumindest zumindest die Diffkugeln und Scheiben zu schützen. Jaad Racing bietet Klebescheiben, die diesen Bereich abdecken und das Eindringen von Schmutz verhindern. Außerdem haben sie ein cooles Carbon Design.

Diese "Klebeschilder" sind natürlich auch einfach mit Selbstklebender Folie herzustellen.

Ein Problem am Differential bleibt aber trotzdem. Das Drucklager ist und bleibt recht ungeschützt. Die Wartungsintervalle sind zwar bei diesem Diff zwar etwas kürzer als bei herkömmlichen, aber trotzdem noch erträglich. Es passt auch das alte Diff aus dem RDX in den PHI. Dieses ist in herkömmlicher Bauweise, also auch eine mögliche Alternative. Corally sowie auch einige Drittanbieter sind momentan daran ein neues Differential zu fertigen, das diese Probleme nicht hat. Corally hat mittlerweile ein neues Differential herausgebracht. Informationen dazu findet ihr HIER.

Die Karosseriesteher von Corally sind eine Glaubensfrage. Standartmäßig sind sie schraubbar. Dies hat zwar den Vorteil, daß die Höhe der Karosse stufenlos justiert werden kann und man keine Clipse verlieren kann, hat aber auch den Nachteil, daß die Schrauben manchmal etwas friemelig aufzuschrauben sind, was gerade während des Rennens teilweise sehr nervig ist. Zum Glück kann man aber auch die Steher verschiederner anderer Hersteller nehmen. Es passen z.B. die des Hot-Bodies Cyclone oder die von mir verwendeten vorderen Steher des XRay T2.

Auch hinten werden diese Steher verwendet. Dort ist eine weitere Versteifungsplatte, auf die die Steher in 3 verschiedenen Positionen montiert werden können.

Der Bumper ist recht groß geraten. Das schützt zwar die Chassisteile recht gut, ist aber ein Problem, da die Ecken gerne einknicken und die vorderen Räder beim Lenken blockieren können. Hierdurch brechen auch sehr gern die Lenkhebel und Schwingen (dazu mehr im Fahrtest weiter unten). Der Bumper sollte also nachbearbeitet werden. Hier sind einfach die Ecken schräg abzuschneiden.

Der Einbau der Komponenten bedarf einiger Planung, man kann aber auch etwas größere Komponenten unterbringen. Ein kurzes Servo ist sehr empfehlenswert, da sonst die Gefahr besteht, daß das Gehäuse bei einem Unfall bricht. Hier ist auch der optionale Motorschutz aus Alu sinnvoll. Daran kann man auch einen 30mm Lüfter montieren.

Als Servosaver passen eigentlich alle gängigen Modelle. Bei mir hat sich der Schumacher Saver bewährt, der auch durch seine starke Feder sehr präzise arbeitet.


Auf der Strecke

Auf der Strecke gibt sich der PHI sehr direkt und schnell. Er besitzt sehr viel Lenkung und lässt sich schon nach wenigen Akkus konstant schnell fahren. Der Wagen kommt einem schnell vertraut vor und man möchte sein altes Auto nicht mehr fahren.

Beim Fahrtest dann rächt sich jedoch das sehr harte Material der Lenkhebel und Schwingen. Bei einem Einschlag in die Holzbegrenzung unserer Hallenstrecke bricht recht schnell ein Lenkhebel oder bei Aluhebeln die Schwinge. Sehr gute Erfahrungen habe ich hier mit abkochen der Teile gemacht. Nachdem ich meine Lenkhebel abgekocht habe ist mir erst wieder einer bei einem wirklich sehr bösen Einschlag gebrochen.

Wie koche ich die Kunststoff teile jetzt denn ab? Man nehme einen Topf voll Wasser und bringe es zum Kochen. Wenn die Teile ins Wasser kommen sollte es jedoch nichtmehr voll kochen sondern nur noch leicht blubbern. Dann kommen die Teile für 15 Minuten ins Wasser. So sind die Teile wesentlich unempfindlicher gegen Stöße. Der genauigkeit und haltbarkeit tut dies keinen Abbruch. Die Schwingen muss man nicht unbedingt abkochen. Hier gibt es auch weichere Schwingen mit der Härtenbezeichnung 5.


Auf Asphalt

Es sind nun doch schon einige Akkus auf Asphalt durch den PHI gegangen und es ist soweit eine Aussage treffen zu können.

Auch auf dem schwarzen Gold liegt der Corally einwandfrei. Die Lenkung ist hier etwas weniger Aggressiv, dafür rollt er sehr schön und ist gut und sicher um den Kurs zu bewegen. Auch hier ist das Auto sehr schnell und konstant.


Es bleibt also nur zu sagen, daß der PHI ein sehr schnelles, direktes und konstantes Auto ist. Ich kann ihn nur empfehlen!


RDX PHI Setup Teppich

RDX PHI Setup Asphalt Marbach

RDX PHI Setup Asphalt Althengstett


Tips und Tricks zum RDX PHI


Text und Fotos: Patrick Schmidt



  1. schnell, direkt, viel Lenkung
  2. einfache Wartung
  3. viele Aluteile
  4. niedriger Schwerpunkt
  5. schnelle Setupänderungen
  6. innovatives Design
  7. Teilequalität

  1. Diff
  2. sehr harter Kunststoff
  3. Bumper zu breit
  4. Karosseriesteher